Quantcast
Channel: Deutsche Markenarbeit » wissen
Viewing all articles
Browse latest Browse all 2

Marken und die Wissensquantifizierung

$
0
0

Unternehmensmarken sind im Gespräch. Die einen mehr, die anderen weniger. Ob gewollt, oder ungewollt. Doch es gibt ein Problem. Denn mit zunehmender Sichtbarkeit steigt auch die Transparenz eines Unternehmens. Mitarbeiter und Verantwortliche stellt das vor große Herausforderungen. Nicht nur in der externen Kommunikation, sondern auch in der internen Vermittlung.

Mit zunehmender Datenflut ersticken wir an unseren eigenen Inhalten. Themen, die wir vor wenigen Tagen noch interessant fanden, gehen unter in einem Strudel von Informationen.

DIE WISSENSQUANTIFIZIERUNG

Schon heute versuchen Unternehmen, aus diesen Informationen einen Mehrwert zu gewinnen.
Denn zukünftig werden nicht die Unternehmen erfolgreich sein, die das meiste Wissen angehäuft haben, sondern die, die das interne und externe Wissen am besten filtern.

Das Wort „Data-Mining“ prägt die digitale Welt genauso, wie es vor einigen Jahren „Social Media“ getan hat.
So kann die Feuerwehr in New York schon heute einen Brand erkennen, bevor dieser überhaupt ausgebrochen ist. (Quelle: Gizmodo)

„Das New Yorker Fire Department entwickelte mit 60 verschiedenen Faktoren einen Algorithmus, mit dem festgestellt werden kann, welche Gebäude in Sachen Brandschutz bedenklich sind.“

Nie war das Wissen inner- und außerhalb der Unternehmen so groß wie heute.

Doch Wissen alleine schafft noch keinen Mehrwert. Es braucht neue Formen der Vernetzung und Aktivierung, um wertvoll zu wirken. Es braucht Zugänge, die offen sind für neues und bereit sind, einen Transfer zu leisten. Sonst bleibt das Wissen eingeschlossen. Eingeschlossen in einem Raum, den viele nicht zu öffnen im Stande sind.

Viele hatten den Traum, das Wissen der Menschheit in irgendeiner Form zu bündeln und jedermann zugänglich zu machen.

Die British Library, die größte Medienbibliothek der Welt und die Library of Congress, die größte Buchbibliothek der Welt, vereinen gemeinsam mehr als 300 Millionen Medieneinheiten. Dazu kommen noch mal mehr als 50 Millionen Bücher.
Legt man die Regalbretter in der Washingtoner Library of Congress zusammen, könnte man darüber getrost von Kiel bis nach München fahren. 

Und trotzdem reicht der Platz nicht aus. Denn das Wissen, das in all diesen Werken schlummert, ist dynamisch. Es entwickelt sich weiter, breitet sich aus, schafft neue Zugänge. Es ist wie ein Maulwurf, der sich den Weg bahnt und alles zur Seite schiebt was ihm begegnet. Bis er auf einen Knotenpunkt trifft, woraus sich ein neuer Weg ergibt.

ALLE 5 JAHRE VERDOPPELT SICH DAS WISSEN DER WELT.

1963 erschien in den USA eine Arbeit von Derek de Solla Price namens „Little Science – Big Science“. Sein Ziel bestand darin, dass weltweite Wissen zu quantifizieren. Dafür nutze er die Anzahl an Originalveröffentlichungen in Fachzeitschriften. Aktuellere Schätzungen gehen davon aus, dass sich das Wissen der Welt sogar etwa alle fünf bis zwölf Jahre verdoppelt, wobei sich diese Rate noch beschleunigt.
Doch was bringt uns diese stetige Vermehrung des Wissens?
Manch einer wird sagen, mehr Wissen bedeutet mehr Möglichkeiten. Aber stimmt das?
Setzt „Wissen“ nicht auch „Verstehen“ voraus?

Was wäre ein Unternehmen mit einem großen Tank an Wissen ohne das Anwendungsgebiet für dieses Wissen zu kennen?

WISSEN BRAUCHT VERNETZUNG



Schon Aristoteles hatte mit seiner Summierungstheorie die These aufgestellt, dass die Entscheidung einer größeren Gruppe besser sein kann als die einiger weniger Experten. Später wurde genau dieses Phänomen als „Kollektive Intelligenz“ oder auch „Schwarmintelligenz“ bezeichnet. Redakteure wie James Surowiecki von „The New Yorker“ beschäftigten sich in ihren Büchern wie „Die Weisheit der Vielen – weshalb Gruppen klüger sind als Einzelne“ genau mit diesen Fragestellungen. So prägte 2008 der „WIRED-Magazine“ Journalist Jeff Howe den Begriff „Crowdsourcing“. Sein gleichnamiges Buch schoss in die Bestsellerlisten und das Thema erhielt Einzug in die Chefetagen.
Auch aus diesem Wissen ergaben sich neue Schnittstellen, die viele Unternehmen für sich zu nutzen versuchten.

WISSEN SETZT REGELN VORAUS

Doch Wissen beinhaltet natürlich auch Kommunikation. Denn ohne Kommunikation könnte sich das Wissen nicht verbreiten. Doch die Kommunikation, wie wir sie heute vorfinden, hat ein großes Problem.

Sie bricht zu oft hab. Durch zunehmende Datenflut und immer mehr auf uns einströmende Faktoren, bedrückt sie uns, anstatt uns zu erleichtern. „Inbox Zero“ kennen die meisten nur noch von ihrem ersten Arbeitstag. Da ist es kein Wunder mehr, wenn manch einer schon am letzten Urlaubstag damit beginnt, seine eMails zu sortieren.

Aber nicht nur kommunikativ, sondern auch technisch gibt es Regeln. Und dabei ist das alles gar nicht so neu. Andere Unternehmensbereiche mussten die Wege alle schon durchlaufen. Nehmen wir als Beispiel einmal die Designabteilungen in Unternehmen. Jedem Designer stellen sich die Nackenhaare auf wenn er hört, dass einer in Word versucht hat sein Logo zu ändern.
Um so etwas zu verhindern, gibt es so genannte Corporate Design Manuals. In ihnen ist alles bis auf das kleinste Detail aufgeführt. Logo abstand, minimal Größe und und und. Für fast alles gibt es eine Richtlinie.

Und nicht auf Design, sondern auch auf oberster Unternehmensebene gibt es diese Regeln. In der Corporate Identity stehen nicht nur Verhaltensregeln, sondern beispielsweise auch Regeln zur Kleidung. Alles ist / soll gut strukturiert und für jeden verständlich sein.

Überall versucht man, das Wissen des Unternehmens zu bündeln. Schließlich darf und soll nichts verloren gehen.

Doch irgendwie scheint es so, als gäbe es Online noch ganz andere Probleme. Selbst Kommunikationsleute, die sich im web zu Hause fühlen sollten, stellt es vor neue Aufgaben.
Der Vokabelschatz muss neu gelernt und technische Grundlagen verstanden werden. Denn plötzlich findet Kommunikation nicht mehr nur über einen modulierten Schall statt, sondern fließt über Datenautobahnen. Ein Hallo wird zu 0en und 1en und ein kleines Häkchen bei what´s App ersetzt das menschliche “Danke, habe ich erhalten”.

Fortschritt und in diesem Fall höhere “Sichtbarkeit” setzt immer neue Aufgaben frei. Diese Aufgaben wollen erforscht und gelöst werden. Halten sie also nicht an und scheuen sie nicht den nächsten Schritt.

Hinterfragen sie sich, wie ihr Wissen und das ihrer Kollege, ihrer Marke nützen kann.

Machen sie sich Gedanken darüber, wo und wie ihre natürlichen Wissensfilter gesetzt werden können. Und sie werden relativ schnell merken, dass sich ganz neue Synergien ergeben.

Der „Social-Filter“ wird zum Kernelement der digitalen Unternehmenskommunikation. Setzen sie ihn also rechtzeitig, bevor sich ihr Wissen einen anderen Weg erschließt.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 2

Latest Images

Trending Articles